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Weltblutspendetag: 10 Fakten zur Blutspende

Immer weniger Menschen in Deutschland spenden regelmäßig Blut. Langjährige Spender kommen aufgrund ihres Alters nicht mehr infrage. Und jüngere Freiwillige sind mitunter rar. Dabei braucht es nicht viel, Spender zu werden. Anlässlich des Weltblutspendetags hat die Stiftung Gesundheitswissen 10 Fakten zur Blutspende zusammengestellt.

1. Es gibt immer weniger Blutspender in Deutschland

Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) werden in Deutschland etwa 15.000 Blutspenden benötigt - und das pro Tag. Doch die Zahl der Spender ist seit einigen Jahren rückläufig. Daten des Paul-Ehrlich-Instituts belegen: 2011 wurden pro 1.000 Einwohner noch 95 Spenden registriert, 2017 waren es lediglich 83 - ein Rückgang um 12,7 Prozent. In diesem Zeitraum sank die Gesamtzahl der Vollblutspenden von knapp 5 Millionen auf weniger als vier Millionen. Eine Ursache des Negativtrends: die Altersentwicklung der Bevölkerung. Immer mehr langjährige Spender erreichen die Altersgrenze und kommen als Spender nicht mehr infrage.

2. Für Blut gibt es keinen künstlichen Ersatz

Von Krebspatienten bis zu Unfallopfern: Viele Menschen sind auf Blutspenden angewiesen. Bislang gibt es - anders als beispielsweise bei Kniegelenken - jedoch keinen künstlichen Ersatz. Um den Bedarf an Blut zu decken, sind Empfänger weiterhin auf freiwillige Spender angewiesen.

3. Für Spender gelten Altersgrenzen

Wer in Deutschland zur Blutspende zugelassen ist, geht aus den Richtlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts hervor. Demnach dürfen gesunde Menschen ab dem 18. Lebensjahr Blut spenden. Nach oben gilt eine Altersgrenze von 68 Jahren. Sofern ein Arzt keine gesundheitlichen Bedenken hat, dürfen Spender auch älter sein. Erstspender dürfen maximal 60 Jahre alt sein. Doch auch hier sind Ausnahmen möglich, falls ein Arzt oder eine Ärztin zustimmt.

4. Männer können häufiger spenden

Der Körper gleicht den Flüssigkeitsverlust einer Blutspende wenige Stunden später aus. Innerhalb von zwei Wochen hat er auch die entnommenen Blutzellen ersetzt. Deutlich länger - etwa acht Wochen - braucht der Körper jedoch, um den Verlust von Eisen zu kompensieren. Deshalb müssen Spender zwischen den Blutspenden eine Pause einlegen. Männer dürfen höchstens sechs Mal pro Jahr Blut spenden. Frauen dürfen - aufgrund der Menstruation - bis zu vier Mal Blut pro Jahr spenden. Bei Bedarf empfehlen oder verabreichen Blutspendedienste Eisentabletten.

5. Vor der Spende braucht man Stärkung

Vor der Blutspende sollten Sie ausreichend essen und trinken. Auf anstrengende körperliche Aktivitäten wie Sport oder Alkoholkonsum verzichten Sie an den Tagen vor und nach der Spende am besten. Bringen Sie zu jedem Blutspendetermin Ihren Personalausweis mit. Wenn Sie zum ersten Mal Blut spenden, erhalten Sie im Anschluss einen Blutspendeausweis. Darauf ist unter anderem Ihre Blutgruppe vermerkt. Bitte bringen Sie das Dokument zu allen Folgespenden mit. Insgesamt sollten Sie für jede Spende etwa eine Stunde Zeit einplanen.

6. So läuft die Blutspende ab

Vor jeder Blutspende wird Ihre Spendentauglichkeit festgestellt. Hierfür füllen Sie als potentieller Spender einen Fragebogen über Ihren aktuellen Gesundheitszustand aus. Anschließend findet ein persönliches Gespräch mit dem zuständigen Arzt statt. Die Blutentnahme dauert dann nur rund 10 Minuten. Anschließend ist eine 20-30-minütige Erholungspause empfehlenswert.

7. Es muss nicht dieselbe Blutgruppe sein - aber die passende

Gemäß des "AB0-Systems" lässt sich Blut in vier Hauptgruppen unterteilen. In Deutschland haben die meisten Menschen die Blutgruppe A (43 Prozent) oder 0 (41 Prozent). Deutlich seltener sind die Blutgruppen B (11 Prozent) und AB (5 Prozent). Darüber hinaus entscheiden winzige Eiweißstrukturen auf den roten Blutkörperchen über den Rhesusfaktor. Bei 85 Prozent der Menschen ist der Rhesusfaktor positiv - bei 15 Prozent negativ. Bei einer Spende sind diese Informationen zunächst unerheblich - bei einer Transfusion hingegen lebenswichtig. Blutgruppe und Rhesusfaktor von Spender und Empfänger müssen zwar nicht identisch, aber kompatibel sein. Andernfalls wehrt der Körper des Empfängers die fremden Blutkörper ab. Schlimmstenfalls verklumpt das Blut - was zum Tod führen kann.

8. Man kann auch Teile des Bluts spenden

Die sogenannte Vollblutspende wird am häufigsten vollzogen. Dabei lässt der Körper zwischen 450 und 500 Milliliter Blut. Ein weiteres Verfahren ist die "Apheresespende". In diesem Fall wird dem Spender zwar das Blut ebenfalls entnommenen. Doch mit einer Zentrifuge werden während des Vorgangs bestimmte Bestandteile wie Blutplättchen oder Blutplasma entzogen. Das restliche Blut wird dem Spender unmittelbar zurückgeführt.

9. Nach der Blutspende tickt die Uhr

Nach jeder Spende prüfen Labor-Mitarbeiter das entnommene Blut. Sind bestimmte Werte problematisch oder stellen sie Krankheitserreger fest, informieren sie den Spender - auf Wunsch auch dessen Hausarzt - und schließen das gespendete Blut von der Verwendung aus. Entdecken die Experten nichts, ist das Blut bereit für eine Transfusion. In der Regel erhalten Empfänger heutzutage nur die Blutbestandteile, die sie benötigen. Deshalb wird die Vollblutkonserve in rote Blutkörperchen, Blutplasma und Blutplättchen aufgeteilt. Auf diese Weise können mit einer Spende mehrere Patienten versorgt werden. Allerdings ist die Haltbarkeit der Blutbestandteile begrenzt. Beispielsweise können Blutplättchen bei einer Temperatur von 20° Celsius maximal für vier Tage gelagert werden - ein weiterer Aspekt, der den Bedarf an freiwilligen Spendern verdeutlicht.

10. Diese Kriterien schließen Spender aus

Die Gesundheit von Spendern und Empfängern hat oberste Priorität. Deshalb gibt es Standards, die bestimmte Personen als Spender ausschließen - entweder für einen begrenzten Zeitraum oder grundsätzlich. Temporär dürfen etwa Schwangere kein Blut spenden, weil sie nicht körperlich belastet werden sollen. Kriterien für einen dauerhaften Ausschluss sind Herz- und Gefäßkrankheiten, schwere Erkrankungen des Zentralnervensystems oder klinisch relevante Blutgerinnungsstörungen. Homosexuelle Männer oder etwa Prostituierte waren früher lebenslang ausgeschlossen. Seit dem 7. August 2017 sind Personengruppen wie diese jedoch bedingt zugelassen - sofern ihr Sexualverhalten über einen bestimmten Zeitraum kein "deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten" wie HIV birgt. Details der entsprechenden "Richtlinie zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Richtlinie Hämotherapie)" sind auf den Seiten der Bundesärztekammer zu finden.

Über die Stiftung Gesundheitswissen:

Die gemeinnützige, operative Stiftung Gesundheitswissen mit Sitz in Berlin will die Kompetenz von Menschen in Deutschland im Hinblick auf Gesundheit und Prävention stärken und die Informationsasymmetrien zwischen Arzt und Patient abbauen. Dazu erstellt sie u.a. laienverständliche Gesundheitsinformationen auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, zeigt Präventionsmöglichkeiten sowie Behandlungsalternativen auf und fördert das Gesundheitswissen im Allgemeinen. Stifter ist der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. Die Stiftung befindet sich noch im Aufbau.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
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